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Emil Weiß

Von Stadtwiki

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Emil Weiß (* Dezember 1888 in Pforzheim) war Gegner und Opfer der Nationalsozialisten.

Familie und Nachbarn

Der Zeichner Emil Weiß war verheiratet mit Emma Weiß, ihre Tochter hieß Margarete. Die Familie wohnte in Pforzheim in der Osterfeldstr. 33, wo 1933 auch Arnold (Vater) und Edgar Ginsberger (Sohn) wohnten. Edgar Ginsberger war 1933 im Konzentrationslager Heuberg in "Schutzhaft", floh nach der Freilassung nach Großbritannien, kämpfte ab November 1936 in den Internationalen Brigaden in Spanien und fiel am 7. Januar 1937 bei der Verteidigung Madrids gegen die Franco-Putschisten. Arnold Ginsberger verschleppten die Nazis am 22. Oktober 1940 ins südfranzösische Internierungslager Gurs, wo er 1942 starb.


Rundfunk-Verbrechen

Emil Weiß wurde auf Grund einer Denunziation am 25. August 1943 mit seiner Frau Emma und der Tochter Margarete verhaftet und von der Gestapo an der Bahnhofstraße ins Gefängnis an der Rohrstraße gebracht. Die Anschuldigung lautete Rundfunkverbrechen, sie hätten Feind-Sender gehört und diese Nachrichten weiterverbreitet.

Emil Weiß, beschäftigt bei der Firma Gebr. Saacke, habe regimefeindliche Zettel, hergestellt mit aus Zeitungen ausgeschnittenen Briefkästen auch von NSDAP-Stellen gesteckt.

Emil Weiß wurde am 26. August 1943 nach Karlsruhe verlegt, die Tochter am 13. September 1943 entlassen. Am 4. November 1943 standen die Eheleute in Mannheim vor Gericht wegen Verbreitung staatsfeindlicher Nachrichten. Die Strafe für den Ehemann waren 4 Jahre Zuchthaus, er war bis zur Befreiung im Zuchthaus Bruchsal.

Die Ehefrau war in den Gefängnissen Pforzheim und Karlsruhe und ab Ende November 1943 im Frauengefängnis in Hagenau im Elsaß eingesperrt. Im Oktober 1944 deportierten die Nazis die weiblichen Häftlinge in das Frauengefängnis Aichach und von dort nach Ingolstadt zu einem Arbeitskommando in der ehemaligen Befestigungsanlage Fort Haslang.

Bei einem Bombenangriff der US-Luftwaffe auf Ingolstadt am 5. April 1945 kam Emma Weiß zu Tode.

Emil Weiß und seine Tochter Margarete überlebten die Zeit der Nazi-Diktatur.

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