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Otto Schreiner

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Otto Schreiner (* 8. Mai 1892 in Freiburg im Breisgau; † 1. März 1967 in Pforzheim) war Lehrer, von 1934 bis 1945 Rektor der Holzgartenschule in Pforzheim und Heimatforscher.

Leben

Otto Schreiner wurde am 8. Mai 1892 in Freiburg im Breisgau geboren und ist in Triberg aufgewachsen. Von 1906 bis 1912 besuchte er das katholische Lehrerseminar in Meersburg. Als junger Pädagoge trat er am 16. April 1912 seine erste Schulstelle in Pforzheim an, diente aber bald darauf als Einjährig-Freiwilliger bei den badischen Leibgrenadieren. Otto Schreiner war Teilnehmer im Ersten Weltkrieg beim Leibgrenadier-Regiment 109 in Karlsruhe, zuletzt als Kompanieführer eines Sturmbataillons.

1919 kehrte Otto Schreiner in den Schuldienst nach Pforzheim zurück. 1920 wurde er Hauptlehrer. 1928 bestand er eine Zeichenlehrerprüfung. Vielen Schülern hat er in den folgenden Jahren die erste Anleitung im Zeichnen gegeben. 1934 wurde er zum Rektor an der damaligen Holzgartenschule für Mädchen ernannt und leitete diese Schule bis zu ihrer Zerstörung 1945.

Auch im Zweiten Weltkrieg stand er als Offizier im Feld und geriet noch zum Schluss in französische Gefangenschaft. Nach schweren Zeiten der Gefangenschaft in französischen Lagern half Otto Schreiner tatkräftig beim Wiederaufbau der Schlosskirche mit. Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1958 unterrichtete er an der Brötzinger Schule und an der Buckenbergschule.

Mit besonderer Liebe hat sich Otto Schreiner der Frühgeschichte Pforzheims gewidmet. Durch seine Forschungen und Ausgrabungen ist er weit über die Grenzen seiner Wahlheimat hinaus bekannt geworden. Er war es, der zahlreiche Zeugnisse der Frühgeschichte im Hagenschießgebiet, in der Pforzheimer Altstadt, im Bereich der alten Römerstraßen, der untergegangenen Dörfer und Burgen erkundet und auf die Notwendigkeit ihrer Erforschung und Erhaltung hingewiesen hat. Oft buddelte Otto Schreiner allein oder mit seinen Schülern auf geschichtsträchtigem Boden; wenn in der Stadt Baugruben ausgehoben wurden oder als beim Krankenhaus die Reste der Römersiedlung Portus zutage traten. 1949 wies er auf den Brunnen im Krankenhausgelände hin, der bei den Ausgrabungen dort zu Tage trat und wertvolle römische Funde enthielt.

Sein Eifer wurde mit zahlreichen wertvollen Funden belohnt. Heimatkundliche Wanderungen mit Schulklassen und Vereinen hat Otto Schreiner, der auch als Naturfreund das Auge seiner Mitwandernden immer auf das Wesentliche zu richten wusste, zu einem besonderen Erlebnis gestaltet. Reich ist der Schatz seiner Erfahrungen, die er aus den Zeugen Pforzheimer Frühgeschichte erarbeitet hat. Oft ist auch in der Pforzheimer Zeitung darüber berichtet worden.

Wie sehr Otto Schreiner von seinen ehemaligen Schülern geschätzt wurde, mag durch das Beispiel der Verbundenheit zu seiner ersten Pforzheimer Klasse beleuchtet werden, die er 1912 übernahm. Es war der Jahrgang 1901/02, der damals in den Ersten Weltkrieg hinein entlassen wurde. Ab 1920 kam Rektor Schreiner mit diesen "Ehemaligen" Jahr für Jahr zwei- bis dreimal zusammen, und die alten Schüler freuten sich immer wieder auf den gemeinsamen Ausflug mit dem früheren Klassenlehrer. Durch den Zweiten Weltkrieg wurde diese Tradition unterbrochen, aber gleich nachher hat man sie wieder aufgenommen. Aus dem Lehrer von früher wurde ein lieber Kamerad, der mit dem Vornamen Otto angeredet wurde. Die einstigen "Musterknaben" verehrten ihn noch wie früher, und wenn sie sich trafen, wurde nicht mehr so sehr von den früheren Schulstreichen als vom Leben erzählt.

Quellen

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