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Thomas Göbel

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Thomas Göbel (* 11. Februar 1928 in Magdeburg; † 8. April 2006 in Niefern-Öschelbronn) war Forstwirt und Lehrer.

Leben

Am 11. Februar 1928 wurde Thomas Göbel als ältester von vier Söhnen in Magdeburg geboren, wo er bereits im Elternhaus der Anthroposophie begegnete. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, bei dem er als 17-Jähriger noch eingezogen wurde und in Gefangenschaft geriet, absolvierte er ein Studium der Forstwissenschaft. Da er nicht Teil des Systems in der DDR werden wollte, floh er in den Westen und kam 1954 in Pforzheim an.

Thomas Göbel arbeitete anfangs als Waldarbeiter, später wurde er Waldorflehrer und Lehrlingsausbilder. Bereits in diesen ersten Stufen seines Berufsweges zeigte sich, wie sich sein geistiger Reichtum mit tiefer Wertschätzung für die Werkwelt und die Vermittlung von Fähigkeiten verband. 1966 gründete er eine Initiative für die anthroposophische Krebstherapie gemeinsam mit Dr. Hans Werner, Dr. Karl Buchleitner, Dr. Gustav Brunk, Dr. Karl Woernle, Hans Rivoir und Thomas Götte. Aus dieser Initiative folgte 1967 die Gründung des Carl Gustav Carus-Instituts. Wissenschaftlicher Ideengeber für das Institut wurde die Forschung an der Mistel, die der Entwicklung der anthroposophischen Pharmazie neue Impulse vermittelte. Thomas Göbels Verdienst als Biologe war es, dass sich die Forschergemeinschaft intensiv der Frage einer angemessenen Wissenschaftsmethode zuwandte. Rudolf Steiner hatte in seinem Lebenswerk zentral auf den naturwissenschaftlichen Vorarbeiten von Johann Wolfgang von Goethe aufgebaut. Diesem Impuls folgend, machten die Institutsgründer die Forschungsmethode Goethes zur Grundlage ihrer Arbeit – angeleitet durch Thomas Göbel.

In einem Brief von Dr. Gustav Brunk aus dem Jahre 1973 heißt es: „Zu Beginn unserer Initiative hatten sich in Freiburg vier Ärzte und Herr Göbel klar gemacht, dass der Impuls nur zu verwirklichen ist, wenn sich diese fünf mit ihrem ganzen Sein und ihrer physischen Existenz mit ihm verbinden. Bisher hat dieses Verhalten eigentlich nur Herr Göbel ganz durchgeführt, dadurch wurde er folgerichtig zum Motor des Impulses.“ Thomas Göbel hat sich mit all seiner Kraft dieser Aufgabe gewidmet und Grundlegendes zur Gestaltbiologie der Mistel und vieler Pflanzenfamilien geleistet. Geistiges und Physisches, Seelisches und Lebendiges in ihrem Zusammenspiel zu verstehen, war sein tiefstes Bestreben, dem er sich mit aller Begabung und Fleiß zuwandte. Ihm gelang es, den Zusammenhang aller Organe eines Organismus als eine höhere Wirklichkeit wahrzunehmen. Dadurch konnte er die Durchdringung des Physischen durch das Geistige sehr anschaulich und konkret beschreiben. Viele seiner Zeitgenossen wurden von ihm in diese Arbeitsweise eingeführt und empfingen durch ihn wichtige Impulse für ihre beruflichen Aufgaben.

Die Vorbilder Goethe und Steiner führten Thomas Göbel dazu, sich neben den Naturwissenschaften auch intensiv mit Philosophie und Kunst zu beschäftigen. In den Naturwissenschaften galt sein besonderes Augenmerk dem Verständnis der Mistel vor dem Hintergrund eines umfassenden Verständnisses der Erde als eines lebendigen Organismus. In der Philosophie interessierte ihn besonders die Psychologie des Erkenntnisprozesses und die Entwicklung einer spirituellen Sinneslehre. In der Kunst begeisterte er sich zunächst vor allem für die Architektur und plastische Kunst, später mehr und mehr für die Eurythmie als Herzstück eines anthroposophisch inspirierten Kulturimpulses. Wissenschaft, Kunst und später auch Religion verband er zu einer Ganzheit, zu seinem Lebensinhalt. Stets aber war die Beschäftigung mit diesen Gebieten nicht Selbstzweck, denn der medizinische Impuls der Anthroposophie stand für ihn immer im Vordergrund.

Quellen

Weblinks

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