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Hartmut Eisenmann

Von Stadtwiki

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Prof. Dr. iur. utr. Hartmut Fritz Eisenmann (* 27. November 1932 in St. Georgen/Kreis Villingen; † 11. Januar 2017) war Jurist sowie Hochschullehrer an der Hochschule in Pforzheim.

Leben

Hartmut Eisenmann wurde am 27. November 1932 in St. Georgen im Kreis Villingen geboren. Nach seiner Schulzeit und dem Abitur studierte er von 1952 bis 1956 an der Universität Freiburg Rechtswissenschaften und leistete anschließend sein Referendariat beim Oberlandesgericht Karlsruhe ab. In der Folgezeit sammelte er praktische Erfahrungen in einem Pharmaunternehmen, wo er 1962 die Leitung der Personal- und Rechtsabteilung übernahm. Nebenbei schloss er 1964 seine Promotion zum Dr. iur. utr. mit magna cum laude ab.

Hartmut Eisenmann entschied sich dann für eine Tätigkeit in der akademischen Lehre und wechselte im Jahr 1966 an die Höhere Wirtschaftsfachschule Pforzheim, aus der später die Fachhochschule Pforzheim hervorgegangen ist. Er trug damals noch den Titel „Studienrat zur Anstellung“. Im Jahr 1973 wurde Hartmut Eisenmann dann zum Professor für Wirtschaftsprivatrecht berufen und lehrte im Fachbereich Rechts- und Sozialwissenschaften u. a. auf den Gebieten des Arbeitsrechts, des Rechts der Allgemeinen Geschäftsbedingungen und des Wettbewerbsrechts.

Hartmut Eisenmann hat seinen Beruf als Professor nicht nur gelebt, sondern auch geliebt. Mit seinem besonderen Engagement und seinem Einsatzwillen prägte er das Fachgebiet Recht in besonderer Weise und trug maßgeblich dazu bei, dass die Juristenausbildung an der Hochschule Pforzheim zu einem Erfolgsmodell geworden ist. Für ihn war Recht keine trockene Materie. Er konnte sich für die Juristerei begeistern und verstand es auch, seine Studierenden mit seiner Leidenschaft anzustecken. Dank seiner besonderen didaktischen Begabung schaffte er es, dass seine Lehrveranstaltungen sehr beliebt waren, obwohl er den Studierenden viel abverlangte und Paragraphen auf Betriebswirte ja eher abschreckend wirken.

Doch Hartmut Eisenmann engagierte sich nicht nur in der Lehre, er übte in seiner 29-jährigen Amtszeit auch viele unterschiedliche Funktionen in der akademischen Selbstverwaltung aus. Als mehrfacher Fachbereichsleiter, als Vorsitzender des „Großen Senats“ (dem damaligen Zentralorgan der Hochschule für Wirtschaft) sowie in seiner Funktion als erster Prorektor der Hochschule Pforzheim unter dem damaligen Rektor Professor Rupert Huth in den Jahren 1973 bis 1975 setzte sich Hartmut Eisenmann mit Leidenschaft und Herzblut für den weiteren Ausbau der Hochschule ein und verdiente sich dabei viele Meriten.

Er war nebenbei langjähriger Datenschutzbeauftragter der Hochschule Pforzheim. Seine vielleicht größte Leistung für die Hochschule bestand darin, dass er sich als „Geburtshelfer“ des Studiengangs Wirtschaftsrecht engagierte, der kurz nach seinem Ausscheiden im Jahr 1996 eingeführt wurde. Die Idee, einen Rechtsstudiengang an einer Fachhochschule anzubieten, war damals revolutionär und wurde von vielen sehr kritisch gesehen. Insbesondere von den Berufsverbänden, Anwaltskammern und den Universitäten gab es erbitterten Widerstand gegen das neue Ausbildungskonzept. Durch seine Hartnäckigkeit und sein besonderes Verhandlungsgeschick und dank der großen Unterstützung des damaligen Rektors, Professor Huth, schaffte er es aber schließlich, alle Hürden zu beseitigen und die Genehmigung des Studiengangs Wirtschaftsrecht beim Ministerium durchzusetzen.

Auch auf dem Gebiet der Forschung war Hartmut Eisenmann sehr aktiv und zeichnete sich durch eine Vielzahl an wissenschaftlichen Veröffentlichungen und Fachbeiträgen aus. Das Spektrum reicht dabei von Artikeln in Fachzeitschriften, über Fallsammlungen bis hin zu einem Lexikon zum Marketing-Recht. Sein „Grundriss zum Gewerblichen Rechtsschutz“ hat sich im Laufe der Jahre zu einem Standardwerk entwickelt, das in keiner Rechtsbibliothek fehlen darf.

Hartmut Eisenmann verließ die Hochschule Pforzheim im August 1995. Neben seiner hohen Fachkompetenz und seinem messerscharfen Verstand gehörte sein ausgeprägtes Pflichtbewusstsein zu seinen hervorstechendsten Eigenschaften. Er war immer für die Hochschule da, drückte sich vor keiner Verantwortung und identifizierte sich stets zu 100 Prozent mit seinen Aufgaben. Seine besondere Charakterstärke zeigte sich auch in der Art, wie er mit seiner Krankheit umging. Er ertrug die Leidenszeit und die damit verbundenen körperlichen Einschränkungen am Ende seines Lebens unglaublich tapfer und ohne Klagen.

Quellen

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