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Kirchenbezirk Mühlacker
Von Stadtwiki
Der evangelische Kirchenbezirk Mühlacker ist einer von 46 Kirchenbezirken bzw. Kirchenkreisen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Sein Gebiet ist deckungsgleich mit dem Dekanat Mühlacker.
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Geographie
Der Kirchenbezirk Mühlacker liegt im Westen der württembergischen Landeskirche. Sein Gebiet umfasst den Osten des Enzkreises, also das Gebiet der politischen Städte und Gemeinden Illingen, Knittlingen, Maulbronn, Mühlacker, Ötisheim, Sternenfels, Wiernsheim, Wurmberg und den Ortsteil Ölbronn der Gemeinde Ölbronn-Dürrn sowie den Hauptort und den Ortsteil Großvillars der Gemeinde Oberderdingen (Landkreis Karlsruhe).
Geschichte
Das Dekanat Mühlacker geht zurück auf die Special-Superintendentur Maulbronn, die nach der Reformation in Württemberg, evtl. ab 1555, für das damalige Klosteramt Maulbronn eingerichtet wurde. Es gehört zu den ältesten Dekanaten der Landeskirche und war Teil des Generalats Maulbronn. Sitz der Superintendentur war Knittlingen, doch hatte gelegentlich auch ein anderer Pfarrer der Superintendentur die Aufgaben des Superintendenten (Dekan) inne. 1703 wurde die Superintendentur Maulbronn in eine obere Maulbronner Diöcese und eine untere Maulbronner Diöcese geteilt. Die obere Diözese hatte zunächst ihren Sitz in Roßwag, ab 1744 in Dürrmenz, die untere Diöcese hatte ihren Sitz in Knittlingen. 1827 wurden beide Dekanate vereinigt. Das nunmehrige Dekanat Maulbronn hatte seinen Sitz in Knittlingen.
1823 wurde das Generalat Maulbronn aufgehoben. Seither gehört das Dekanat Maulbronn zum Generalat Heilbronn, aus dem 1924 die heutige Prälatur Heilbronn hervorging. 1840 hatte man erwogen, den Sitz des Dekanats von Knittlingen nach Maulbronn zu verlegen, doch wurde dies erst 1938 umgesetzt. 1970 wurde der Dekanatssitz schließlich nach Mühlacker verlegt und das Dekanat bzw. der Kirchenbezirk entsprechend umbenannt.
Mit Wirkung vom 1. Januar 1973 wurde die Kirchengemeinde Mühlhausen an der Enz und durch Verfügung des Oberkirchenrats vom 21. Juni 1979 die Kirchengemeinde Großglattbach vom Kirchenbezirk Vaihingen in den Kirchenbezirk Mühlacker umgegliedert. Im Gegenzug wurde zum 1. Januar 1973 die Kirchengemeinde Gündelbach vom Kirchenbezirk Mühlacker in den Kirchenbezirk Vaihingen umgegliedert.
Leitung des Kirchenbezirks
Die Leitung des Kirchenbezirks obliegt der Bezirkssynode, dem Kirchenbezirksausschuss und dem Dekan. Derzeitiger Dekan ist seit 2017 Jürgen Huber, der zugleich einer der Pfarrer an der Pauluskirche in Mühlacker ist.
Kirchengemeinden
Im Kirchenbezirk Mühlacker gibt es insgesamt 27 Kirchengemeinden. Dabei haben sich sieben Kirchengemeinden zu insgesamt drei Gesamtkirchengemeinden zusammengeschlossen, bleiben aber weiterhin eigenständige Körperschaften des öffentlichen Rechts.
Das Gebiet des Kirchenbezirks Mühlacker gehört überwiegend zum alten Kernland Württemberg, wo ab 1534 die Reformation eingeführt wurde. Daher ist das gesamte Gebiet überwiegend evangelisch geprägt und es gibt auch fast in jedem Dorf eine evangelische Kirchengemeinde und meist auch eine alte Kirche. Das Gebiet ist auch geprägt von einigen ehemaligen Waldenserdörfern, die im ausgehenden 17. Jahrhundert bzw. beginnenden 18. Jahrhundert gegründet wurden. Diese Dörfer waren reformiert und hatten eigene Pfarrer. Gottesdienstsprache war bis Anfang des 19. Jahrhunderts Französisch. 1823 wurden diese Gemeinden in die (lutherische) württembergische Landeskirche eingegliedert. In allen Orten des Kirchenbezirks Mühlacker (außer Mühlacker selbst) zogen Katholiken überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zu.
Adresse
- Evangelischer Kirchenbezirk Mühlacker
- Schubartweg 13
- 75417 Mühlacker
- Telefon (0 70 41) 60 29
- Telefax (0 70 41) 86 02 08
Quellen
- Das Evangelische Württemberg. Seine Kirchenstellen und Geistlichen von der Reformation an bis auf die Gegenwart. Gesammelt und bearbeitet von Christian Sigel, Pfarrer in Gebersheim, 1910.
- Das Land Baden-Württemberg. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1976.